Tour #06/18

Breitscheid,
Donnerstag, 14. Juni 2018


Track #04 105426.gpx Garmin-Protokoll


Vorlauf

13. Juni: Schreck am Mittwochmorgen: Jarons linkes weißes Röhrenbein ist blutig rot. Auch ein kleiner blutiger Fleck vorn auf dem Röhrenbein links hinten. Es scheint ihn aber glücklicher Weise nicht zu behelligen. Er scheint nicht zu schonen. Beim Hochheben zeigt er aber, dass etwas nicht normal, nicht in Ordnung ist/war.

Wir haben keine Idee, was hier geschehen ist. Wenn wir ehrlich sein dürfen: Einigermaßen beruhigt werden wir erst wieder sein, wenn die Beiden auf einer "normalen" = ebenen Weide stehen dürfen.

Dr. Graulich wollte "eigentlich" gegen 10 Uhr in Breitscheid sein. Laut J: Wohl eher nicht; er soll wohl Toni impfen?!
Wir machen die Heunetze und warten vergeblich am Hof... Er kommt um halb drei. Nach Untersuchung von Jaron meint er: Er hat keine Verletzung; Farbe? Ein Blutbild würde keine Erkenntnisse in Richtung Verdacht auf Cushing oder Ernährungsdefizite bringen. Seine Erscheinung sei für sein Alter doch gut. Wenn er vor der Kutsche geht, braucht er allerdings Hafer.

Danke, Dr. Graulich.

Wir fahren zur Schelder Mühle und holen einen Sack gequetschten Hafer. Schaun wir amal.

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Elke fällt ein, dass Jaron vor einigen Tagen schon einmal Blut im linken Nasenloch gezeigt hat. Das könnte ja die Ursache für die Rotfärbung seines linken Fußes gewesen sein.

Anruf bei Dr. Graulich, am Morgen vor der Fahrt: Pferde haben das schon mal. Ist nicht weiter schlimm. Sein Wort in Gottes Ohr! Aber es beruhigt schon etwas!

Auf dem Weg zur Weide nach der Fahrt blutet er erneut aus dem linken Nasenloch. In der folgenden Nacht hat er wohl wieder mehr geblutet...

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Jaron - man kann es ohne Übertreibung sagen - stürzt sich auf die (Sonder-)Gaben - ??? Gramm - gequetschten Hafers. Wir nehmen ihn aus der Weide, so dass er ungestört vom allzeit fressgierigen Menno, in aller Ruhe fressen kann.
Zwei lustige Situationen:
Elke nimmt die Haferbüchse, um Menno mit einer kleinen Menge abzulenken, und: Jaron macht einen Schritt hinter ihr her, als ob er sagen wollte: He - he, das gehört
mir!
Und - Jaron hat seine Haferportion verdrückt und ist wieder auf der Weide. Menno holt sich noch pausenlos nur ihm zustehende Brottrunk-Leckerchen ab. Und: Jaron schnürt zielstrebig und klamm heimlich zu den abseits liegenden Grummi-Fress-Schalen, um zu schauen, ob die auch vorschriftsmäßig leer gefressen wurden.

Deutlicher kann man wohl nicht sagen: Endlich habt ihr es begriffen. Ich brauch das! Wenn ihr bei einem alten Mann Muskeln sehen wollt, dann müsst Ihr ihm auch Baumaterial dafür geben. Und zwar mehr als einem jungen Pferd. Mein Stoffwechsel läuft nicht mehr so effektiv!

Verstanden, lieber Jaron.
Elke & Karlheinz

Wetter

Bewölkt, zwanzig Grad, kaum Bremsen - Fein!

Vorbereitungen

Übernachtung in ihren Boxen. Eigenartig: Menno zeigt Kotwasser und äpfelt in fladenartig großen Portionen. Ursache?
Jarons Äpfel sind "normaler", dafür in seiner üppigen, noch nicht festgetretenen Streu (unfertige Matratze) fein versteckt.

Die Fahrt

Premiere: Keine einzige Menno-Runde beim Anspannen. Menno geht ruhig von der Seite an die Deichsel und lässt sich auf Anhieb mit dem Aufhalter verschnallen. Viel begeistertes Lob. Zwei Jahre und noch etwas nach Beginn seiner Anstellung in Breitscheid. Das ist doch schon mal eine Marke.

Start, wie schon beim letzten Mal, mit Sofortbegleitung durch Groom Elke, was meint, dass sie den Platz vor den beiden Menno und Jaron und vor der Deichsel verlässt und unverzüglich die Kutsche besteigt, ohne wie bisher vorzugehen, um an der Auffahrt zur Medenbacher Verkehrspolizist zu spielen. Was in sofern nicht schlecht war, als die Beiden sich dabei in Geduld üben und den Start durch den Bock abwarten mussten, ohne von Groom Elke bespielt zu sein.

Dennoch gelingt der Start in aller Ruhe.

Auch alle folgenden Stops gelingen wieder mit einem ungewohnt ruhigen Menno. Meist auch mit einem harmonischen, wenig bis gar unalarmischen Neustart. Fein!

Bei einem Stop auf dem Rückweg vor der Medenbachquelle, um einen weißen (jungen?) Hund mit Frauchen passieren zu lassen, beschnuppert dieser ganz unaufgeregt das Hinterbein eines ebenso souverän unaufgeregten Menno und gibt ihm sogar ein Küsschen. Noch ein verdientes großes Fein!

Die erneut dreimalige Unterbrechung des Start-Aufstiegs aus der Ortschaft hinaus, war noch kontrollierter schonend für Jaron gestaltet. Angebote, in Trab zu gehen, wurde mit Ausnahme der Steigung im Forst auf dem Rückweg nicht angenommen.
So war die Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,1 km/h über die ganze Strecke von 6,4 Kilometer die niedrigste in diesem Jahr. Gut so. Der Alte Mann soll die Zeit bekommen, die er braucht, um seinen Leistungsstand zu verbessern.
Aber auch Menno kann mit unseren akustischen Unterstützungen bei Schritt und Trab anscheinend etwas Positives anfangen. Es macht immer noch häufig den Eindruck, als liefe in seinem Motorischen Zentrum einiges durcheinander. Wie überhaupt die gleichzeitige optimale Ausführung verschiedener Aufgaben absolut nicht zu seinen herausragenden Fähigkeiten gehört. Motorische Programme scheinen bei ihm, auch nach 14 Jahren (noch immer) nicht automatisiert ablaufen zu können. Jede kleinste Ablenkung wirkt sich sofort nachteilig auf die Qualität seiner Motorik aus. Aber, wir haben ja Zeit.

Rückkunft

Alles fein. Beide haben deutlich etwas geleistet. Menno mit Schweiß, Jaron mit weniger. Beide genießen aber das Dösen nach einem kleinen Nach-Tour-Imbiss in ihren Boxen.

Daten

Donnerstag, 14. Juni 2018
1:15 Stunden (9:39-10:54 h);

Über drei Steigungs-Pausen (Montagehalle der Firma Scheld; hinter die neue Feuerwehr; Erlenweg bis Schaf-Garten) Standardstrecke bis zum Wildweiberhäusel-Parkplatz und zurück.

Strecke 6,4 km; VØ 5,1 km/h; Vmax 13,6 km/h (wie immer auf dem Rückweg in der Steigung im Wald an der Medenbachquelle )

Nachlauf

Jaron blutet wieder aus dem linken Nasenloch.

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