Reinhard in Breitscheid
Sonntag, 21. bis Mittwoch, 24. August 2011


Der geistige Vater unserer späten Verstrickung mit den Pferden hat sich doch tatsächlich getraut, die Resultate seiner "Brandstiftung" vor Ort im Hohen Westerwald von Angesicht zu Angesicht zu begutachten.

Er nutzte eine ein klein wenig weniger hübsch-hässliche Wetter-Ausprägung der Spätphase des durchaus als etwas feucht zu bezeichnenden Sommers 2011, schwang sich an der bayerisch-schwäbischen Donau auf seine Harley und erreichte Heisterberg schließlich nach dem Genuss einer ausgewachsenen Gewitter-Dusche mit randvollen Motorradstiefeln.

Die zwei-ein-halb Tage mit meinem Bruder Reinhard bescherten uns die erwartete, schonungslose Supervision durch diesen Pferde-Sympathisanten (Tier-, Boxen-, Weide-Pflege, Arbeit auf dem Reitplatz, Longier-Technik ... ). Sein kletter- und sägetechnischer Einsatz beim pflanzen-chirurgischen Eingriff in der Krone eines mit Früchten brechend überladenen Apfelbaums auf der Koppel dokumentierte seine beneidenswerte Best-ager-Fitness.

Die darauf folgende Kopf-Abwehr eines Stiches 'ehrenhaft fair' aus ihrem Höhlen-Nest im Stamm eines benachbarten Apfel-Baum-Greises angreifender Hornissen brachte mich allerdings (?!) um ein Déja-vue aus frühen Geschwister-Tagen: Den erbarmungswürdig geschwollenen Wespenstich in die Oberlippe nach leicht übereiltem Flaschen-Trink-Genuss bei einem Picknick während einer Fahrradtour.

Dass sein "großer Bruder" doch mal etwas "garnicht so übel" hingekriegt habe (im Klartext: "summa cum laude" für die Pferdepension von Jutta und Werner Saalbach) und dass die beiden equestrischen Neulinge, Elke und Karlheinz, mit dem Verlust von je 10 Kilogramm Körpergewicht in drei Monaten Pferdepflege "auf ganz gutem Wege" Richtung Alters-Fitness seien, ist, in einer Nuss-Schale, das, wie gewohnt, gebührend gestrenge Fazit seines Breitscheid-Besuches 2011. Gleichzeitig ist es aber auch Ausdruck einer ganz neuen (altersmilden?) Facette, Marke "Überschwengliches Lob", im Primär-Gruppen-Sozialverhalten meines "kleinen Bruders".

Ihm verdanken wir darüber hinaus auch noch die erweiterte Erkundung der kulinarischen Infrastruktur des Hohen Westerwaldes. Neben der Flughafen-Gaststätte auf der Breitscheider Hub war das Restaurant "Zur Schönen Aussicht" in Greifenstein DIE Entdeckung für uns: Nichts anderes als ein gastronomisches Kleinod mit einem wahrhaft atemberaubenden Blick ins Dill-Tal.

Dafür, dass er doch nicht ganz ohne eigenen Erkenntniss-Gewinn in die USA (Untere Süddeutsche Abschnitte) zurückkehren musste, sorgte JARON mit der Putz-Präsentation beider Vorderhufe (einer nach dem anderen!) zur linken Seite (das professionelle Verhalten eines Spitzen-Fahr-Sportlers in seiner Position im Zweiergespann) und eine aus weit mehr als drei Zeilen bestehende Ingredienzien-Liste für Frühstück und Abendbrot von JARON und JANKID in deren Futterkiste.

Am Mittwoch Morgen, nachdem es einer Wochenration "Süddeutsche"-Zeitungs-Seiten endlich gelungen war, seine Leder-Stiefel schonend zu dehydrieren, konnte Reinhard dann doch noch trockenen Fußes die Rückreise antreten ... und auf dem Saalbach-Hof in Breitscheid überraschte uns Lutz Mötzing, unser Kfz-sachverständiger Nachbar aus Heisterberg, der befand, dass Silvias, DIE Marathon-Kutsche brems- und sonstwie-technisch in Tip-top-Zustand ist.

"Silvia, Du kannst beruhigt sein, Dein Zweispänner-Schätzchen ist voll und ganz und vor allem sicher! funktionstüchtig bei uns angekommen!". Das Brustblatt-, das Kumt-Geschirr und die Leinen sind außerdem fettgepflegt und fachgerecht gelagert. JANKID und JARON dürfen sich also bald auf ihre erste Fahrt 2011 unter ihrem edlen Geschirr und vor ihrem noch edleren Gefährt freuen.

Nicht zuletzt freuen sich darauf aber ganz besonders die beiden spätberufenen Kutschfahrer-Adepten aus Heisterberg, die diesen "geistigen" Zustand der Philo-Equestro-Sophie (Liebhaber der Pferde-Weisheit - besonders frei in Küchenlatein, alias Kauderwelsch) der Motivationskunst des Bruders verdanken.

Dank auch für diesen Kurzbesuch, Reinhard, den Du den pflegerischen Verpflichtungen Deinen eigenen Vierbeinern gegenüber abgerungen hast. Wie man hört und wie es sich auf einer Harley offenbar gehört, hast Du inzwischen ja, zwar nicht ohne, wenn auch diesmal, leichte Dusche das Donauried und Deine diversen Lieben unversehrt wieder erreicht.

Der gute Rat zum Longieren, - Kapp-Zaum! -, liebe Ingrid, ist mit vielem Dank hier angekommen. Er zieht nun natürlich die gleiche Konsequenz nach sich wie die "pferdegeistige Brandstiftung" für Reinhard:

Die obligatorische, leibhaftige Supervision!

Mir freue sisch druff!

JANKID & JARON, Elke & Karlheinz.
Heisterberg, 25. August 2011

Die Bilder zeigen

Elke bei der Boxen-Pflege (1),
• Reinhard und Werner (1),
• Elke mit Reinhard in Saalbachs Kaffee-Bude (1),
WOLFI, unser erster Pferde-Lehrer in Edingen (11),
JANKID, JARON, Elke und Karlheinz (3),
• diese Vier mit Reinhard in ihrer Mitte (11),
• DAS Brustblatt-Geschirr (3),
• DAS Kumt-Geschirr (2) und
• DIE "Van den Heuvel"-Kutsche (15)
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