Was ist bloß mit
Damerows los?

Rettungslos naiv?!

Heisterberg, im August 2018


Nun waren die Damerows, die „Beiden Alten und Kutschenfahrer“, mehr als sieben Jahre lang Einsteller von zwei Großpferden und einer Kutsche in ein und demselben, als "Pensionsstall" firmierenden Dienstleistungs Betrieb. Über die gesamte Zeit, über mehr als sieben Jahre, berichteten sie auf ihrer Internetseite, als eine Art Tagebuch, von ihren Kutschen- und Pferdehalter Erlebnissen. Bis vor kurzem wurde dort auch der Name dieses Betriebes genannt; Jahre lang, von niemandem beanstandet. Vor allem auch nicht von der Leitung dieses Betriebes selbst.

Mit der Kündigung des Einsteller Vertrages vom 8.8.2018, am 9.8.2018 und der darin angegebenen Begründung durch die Betriebsleitung, ist dies nun anders.

"Aus heiterem Himmel machten diese Damerows das Weiden Angebot ihres Vertragspartners und Dienstleisters schlecht".
Als "Schlechtmachen" wurde die über die Jahre, im täglichen Umgang immer wieder geäußerte Bitte (um)gedeutet, in der die Damerows die Betriebsleitung um die Zuweisung möglichst ebener Weiden für ein Pferd mit Huf- und Eisenproblemen baten. Einzige Änderung: Nachdem diese Thematik Jahre lang immer wieder ohne Reaktion seitens des Betriebs im beiläufigen Gespräch "ausgesessen" worden war, konnte diesmal ein Bericht darüber auf der Internetseite der Damerows nachgelesen werden.
(Ist es möglich, etwas objektiv Schlechtes schlecht zu machen?)

Zudem "besaßen die Damerows die "Frechheit", ihrem Dienstleister Vertragsbruch vorzuhalten, für den Fall, dass er ihnen die vertraglich und entgeltlich zugesicherte Möglichkeit, auch im Sommer, jeder Zeit die Boxen zu nutzen, versagen würde".
Dieser Fall trat ein. Vor zwei Kutschfahrten konnten die Boxen nicht genutzt werden.
(Ist nicht die wahre Frechheit der Versuch, die unwiderlegbar zutreffende Beschreibung eines missliebigen Tatbestandes seinerseits als Frechheit zu denunzieren?)

Kurz darauf setzte die Betriebsleitung eine Neufassung der Betriebsordnung in Kraft. Mit einer wesentlichen Neuerung: Stallboxen sind unverzüglich nach ihrer Nutzung zu misten. Misten am Tag darauf ist damit "verboten". Eine hygienische(?) Notwendigkeit(?), die jedem Kind einleuchtet(?) und die jedes tolle Pferde-, Fahr- und Reit-Erlebnis erst so richtig zu einer runden Sache macht. (Achtung: Ironie)

Als nächste kleine Überraschung stand dann die Erhöhung der Einsteller-Miete um mehr als 10 Prozent ins Haus.

Völlig unabhängig von all diesen Vorgängen(?) und völlig unvorhergesehen(?) gesellte sich alsbald eine beträchtliche kleine Herde einer alten Bekannten zu den schon bis dahin nicht gerade wenigen Pferden des Betriebes. Nach der Mager-Ernte des Rekord-Dürre-Sommers 2018 eine nicht gerade beruhigende zusätzliche Verschärfung der Heu Versorgungslage des Betriebs für die kommenden Winter. Zwei mitfressende Großpferde weniger könnten da hilfreich sein(?!).

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In dieser diffusen, auch etwas emotionalen, aber immer noch nicht dramatisch empfundenen Gemengelage verkündeten denn die Damerows, anlässlich der Aufforderung durch die Betriebsleitung, den Erhalt einer neuen Betriebsordnung unterschriftlich zu quittieren:
"Wir werden Euch auch mal etwas Schriftliches geben!".

Gemeint war eine Zusammenstellung der in ihren Augen seit längerer Zeit zwischen Betriebsleitung und den Damerows strittig "im Raum stehenden" Themen. In der ahnungslos naiven*) Absicht und Hoffnung, damit eine Grundlage für ein klärendes, venünftiges Gespräch um die Frage zu schaffen, wie es zu dieser verkorksten Atmosphäre kommen konnte:

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Seit mehr als sieben Jahren sind wir Eure Teil-Einsteller von zwei Gelderländer Kutschpferden.

In dieser Zeit haben wir mehr als 30.000 Euro für folgende Leistungen an Euch gezahlt:

- Nutzung von zwei Großpferde Boxen;
- Stellplatz für eine Kutsche;
- Nutzung einer Sommer- und einer Winterweide;
- Versorgung mit Wasser und Heu;
- Menschliche Arbeitskraft beim Heumachen, für die Weide-Trinkwasser-Versorgung und die Zaun- und Weidepflege.

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Als Teil-Einsteller haben wir folgende Eigenleistungen erbracht:

- Zweimal tägliches Füttern.
- Zur Vermeidung von Heuverlusten stellten wir erfolgreich auf die Fütterung durch hängende Netze um.
- Erwerb der Netze, tägliche Füllung und Aufhängen in den Boxen;
- Tägliches Misten der Boxen;
- Bringen der Pferde vom Stall zur Weide und Holen von der Weide zurück in den Stall, in der Wintersaison.

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Mit folgenden zusätzlichen Leistungen sind wir am wirtschaftlichen Erfolg des Betriebes beteiligt:

- Konstruktion, Bau und Montage der Sattelschränke in der Sattelkammer;
- Konstruktion, Bau und Montage der Satteldecken-Kiste in der Sattelkammer;
- Konstruktion Bau und Montage einer mobilen, wärmeisolierten Tränke;
- Konstruktion, Material, Bau und Montage von zwei fest installierten, wärmeisolierten Boxen-Eimer-Tränken für Jaron und Jankid;
- Professionelle Installation von drei Boxentränken und Anschluss an die Hauswasserleitung durch unseren Freund Uwe Bogenschütz (Köln);
- Konstruktion, Material und Montage von zwei Bohlen und Latten zur Verstärkung der Boxen-Trennwand bei Jaron und Menno.
- 20 Zaunpfähle mit Bodenhülsen; Diverse Plastik-Trittplatten.
- Erwerb von Holzspäne-Streu, bisher einmal zwei und einmal vier Ballen, zur Milderung der Husten reizenden Wirkung auf die Atemwege der Pferde durch besonders feinstaubige Späne-Streu.
- Digitale Bildbearbeitung (Retusche: "Entfernen" des Halfters) einer Großformat-Reproduktion an beiden Seiten des Firmen-Hängers.
- Zahllose Aufnahmen (Fotodateien) bei diversen Gelegenheiten in über sieben Jahren anlässlich vieler Brenntermine, im Auftrag der Betriebsleitung.

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Persönliche klimatische Veränderungen im Frühling 2018

In letzter Zeit hat sich das persönliche Klima im Betrieb von fast allen Beteiligten uns gegenüber deutlich abgekühlt. Dabei haben wir keine Idee, womit wir Anlass dafür gegeben haben sollten. Mittlerweile scheint es uns aber, als könnten ein paar „ehrliche“ Aussagen (ein neutraler Kommentar) auf unserer Internetseite Gründe dafür sein. Aussagen, die in dem Maße etwas „angefressener“ daher kommen, je stärker sich beim Autor ein Gefühl breitmachte, dass nicht mehr alle Beteiligten gleichberechtigt fair und offen miteinander umgehen.

So provoziert zum Beispiel ein Slogan: „Reitunterricht hat immer Vorrang“ die Frage: „Welcher eingenommene Euro ist dem Hause denn mehr wert?“ Ist es der aus dem Personalkosten intensiven Reitunterricht oder der von einer eher Personalkosten armen Leistung für einen Einsteller. Geschweige denn der Euro von Teil-Einstellern wie uns, mit nahezu „unmerklichen“ Personalkosten, also beinahe „Reingewinn vor Steuern“ für den Betrieb?

Ob sie wollen oder nicht, und obwohl sie kaum von damit gerechtfertigten Nutzungs Einschränkungen betroffen sind, so ein Spruch lässt bei Kutsche fahrenden Teil-Einstellern schon mal das Gefühl aufkommen, Kunde zweiter Klasse, wenn nicht gar unerwünscht zu sein.

Als möglicherweise missliebig einschätzbare Aussagen können eigentlich nur drei bis vier? „Dauerbrenner Themen“ im Verhältnis von Dienstleister Betrieb und uns als Kunden, in Frage kommen. Da diese kontrovers bewerteten Themen bisher nur mehr oder weniger unausgesprochen im Raum standen, soll / könnte das Folgende ein Beitrag für eine gemeinsame Basis für alle Beteiligten sein.

Die Bitte, den Erhalt dieser Zeilen per Unterschrift zu bestätigen, sollte ebenfalls diesem Zweck dienen.

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Mutmaßlich kontroverse Themen zwischen dem Dienstleistungs Betrieb und Damerows:

1. Ebene oder bergige Weiden und Risiken für Großpferde

2. Unsere Weidehütte

3. Kärcher-Missverständnisse?

4. Armer Jaron?

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1. Ebene oder bergige Weide

Auch wenn für uns erhebliche Schmied-, Arzt- und Klinikkosten mit diesem Thema verbunden sind, könnte doch eine kleine Veränderung des Standpunktes oder Blickwinkels eine Chance sein, die Verengung auf die Frage eines möglichen Verletzungsrisikos einer Weide durch andere Kriterien zu erweitern:

So ist die kleine Weide, die unsere Beiden gerade abgegrast haben, die absolute Spitzenweide bei allen stürmischen Nord-West- bis Südwest-Wetterlagen. Und das sogar – zu mindestens im Sommer – auch ohne eine Weidehütte! Es ist außerdem die Weide mit einem sehr niedrigen Stressfaktor für die Pferde (Straßenverkehr, Wanderer, Pferde-Nachbarschaft...), obwohl kaum Fernblick möglich ist. Jede Weide hat eben unter verschiedenen Aspekten unterschiedliche Vorzüge und Nachteile.

Vielleicht könnte auch der folgende Text ein klein wenig Lockerheit, aber auch Klarheit in diesem Thema vermitteln?!

Risiko von Verletzungen des Bewegungsapparates beschlagener Pferde auf Weiden mit unterschiedlichen Bodenverhältnissen
Drei kurze, fiktive Einschätzungen verschiedener Interessengruppen und eine einfach nur menschenfreundliche Schlussfolgerung

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Ein paranoider(?) Bauch-Gefühls-Küchen-Physiker und später Pferde-Freund sagt:

„Die Wahrscheinlichkeit, dass ein beschlagenes Großpferd auf einer Weide ein Eisen verliert, ist auch abhängig von den jeweiligen Bodenverhältnissen. Das Risiko für Nutzungsausfälle durch Verletzungen des Bewegungsapparates ist also nicht überall gleich groß.“

Begründung:

Die Beschaffenheit einer Weide hat Einfluss auf die Hufe eines darauf gehaltenen Pferdes. Im Vergleich zu einer ebenen Weide mit dem Neigungswinkel der Oberfläche von +/- null, kommt es bei der Bewegung in bergigem Gelände, bergab wie bergauf, vom Gehen bis zum Galoppieren, zu zusätzlichen, exponentiell wachsenden, horizontalen Beschleunigungen der Fußskelette wie des Muskel- und Halteapparates. Diese Belastungen steigen noch einmal mit einer Zunahme des Neigungswinkels, also mit der Steilheit der Weide-Lage. Dementsprechend höhere Scherkräfte wirken auf die Skelettknochen und Gelenke der Beine.

Ist das Pferd beschlagen, wurden also Eisen an den Hufen angebracht, dann wird deren Befestigung in der Hufwand ebenfalls stärker und in ganz bestimmte, wechselnde Richtungen beansprucht. Selbst verständlich treten hierbei bei einem Großpferd beträchtlich höhere Kräfte auf, als bei einem Pony. Entsprechend ist die Gefahr, ein Eisen auf einer gebirgigen Weide zu verlieren, für ein Großpferd größer als für ein Kleinpferd.

Im Zusammenhang mit der Behandlung einer Lahmheit bei einem Großpferd empfahlen denn auch zwei Ärzte der Pferdeklinik Leichlingen, den Patienten, ein schweres Warmblut, zur Vermeidung eines Rückfalls, nur auf ebener Strecke und ohne abrupte Richtungs Änderungen zu bewegen. Ganz sicher doch wohl, weil sie damit ausdrücken wollten, dass Richtungs- und Laständerungen ein erhöhtes Risiko für die Auslösung einer Lahmheit darstellen.

Weitere, spezielle Eigenschaften einer „bergigen“ Weide, die zusätzliche Risikofaktoren für Funktionsausfälle bei Pferden sein können:
- Besonders tonhaltige Böden verwandeln sich auf stark genutzten Flächen und nach anhaltendem Regenwetter in einen äußerst rutschträchtigen Belag mit erhöhter Sturzgefahr.
- Nach dem aushärtenden Abtrocknen vergrößern Tritt- und Fahrspuren das Stolperrisiko und die Gefahr einer Verstauchung beteiligter Gelenke.
- Böschungen, Geländeübergänge und darin eingetretene Trittspuren, aus dem Boden ragende Pflanzenwurzeln, Reste abgesägter Pflanzenteile, im Boden feststeckende, in den Laufweg ragende Felsbrocken oder Steine sind eine permanente Gefahr für Eisen, Hufe, Beinknochen und Gelenke.
- An Laufwege angrenzende, sie einfassende Büsche und Bäume mit Totholz-Teilen in Augenhöhe sind mögliche Ursachen für spitze bis stumpfe Verletzungen der Haut an der Vorhand, besonders am Kopf und ganz speziell für die Augen.

Dagegen hat ein Pferd auf einer ebenen Weide, das ausreichend zu fressen hat, dem neben dem Gras seiner eigenen Weide nur die Litze des Zauns „im Wege ist“, nicht die geringste Motivation, sich riskant zu bewegen. Ohne alarmierende Einflüsse von außen, wie „anfeuernde“ Wanderer, Pferde, besonders anderen Geschlechts auf benachbarten Weiden..., geht hier ein Pferd nur ein kleines Risiko, ein Eisen zu verlieren, sich Knochen-, Gelenk- oder Haut-Verletzungen zuzuziehen.

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Ein Pferde-Pensions-Experte bzw. Betreiber eines entsprechenden Dienstleitungs Betriebes sagt:

„Die Wahrscheinlichkeit, ein Eisen zu verlieren, ist auf allen Weiden gleich groß, egal ob auf einer ebenen oder einer bergigen Weide, ob für ein Pony oder ein Großpferd“.

Begründung:

Meine Erfahrung. Auf allen meinen ebenen und bergigen Weiden haben schon Ponys wie Großpferde(?) gleich häufig Eisen verloren.

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Die Mehrzahl wohlhabender, in ihrer Freizeit reitender und Pferdesport betreibender Pferdebesitzer sagt:

„Wir geben unsere Pferde in eine Pension, in der sie sich bei geringstmöglichem Verletzungsrisiko in geräumigen Boxen, optimal mit einem angeschlossenen Kleinauslauf (Paddock) bewegen können“.

Begründung:

Vor allem als wohlhabende, daher preisbewusste und leidenschaftlich Sport treibende Pferdebesitzer entscheiden wir uns – zu mindestens in der Weide-Saison – gegen einen durchgehenden Weidegang unserer Pferde. Wir wählen damit ausdrücklich das geringere Risiko eines Nutzungsausfalls durch Verletzungen, Lahmheit oder Eisenverluste. Zwischen ebener und bergiger Weide zu unterscheiden, erübrigt sich daher für uns.

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Was sagt das dem besorgten, in einigen Augen vielleicht paranoiden Späten-Pferde-Freund-Bauch-Gefühls-Küchen-Physiker?

Nur wenn es ohne jeden Zweifel davon überzeugt ist, dass das Risiko eines Eisenverlusts oder einer Verletzung des Bewegungsapparates für Klein- wie für Großpferde auf jeder beliebigen Weide gleich groß ist, nur dann kann ein Weidemanagement jedem Pferd guten Gewissens jede beliebige (ebene oder bergige) Weide zuweisen.

Sollte tatsächlich objektiv nachgewiesen werden, dass sämtliche Befürchtungen eines erhöhten Risikos für Verletzungen des Bewegungsapparates beschlagener Groß-Pferde auf bergigen Weiden unbegründet sind, gerade dann wäre dies ein guter fairer und humaner Grund, der dennoch besorgten Bitte seiner Besitzer zu entsprechen und ihren (Groß-) Pferden bevorzugt, vielleicht sogar ausschließlich ebene Weiden zuzuweisen. Und sei es „nur“ aus mitfühlender Motivation, den Besitzern dadurch einen ruhigeren Schlaf zu gönnen.

Immerhin ist ein Pensionsstall ein DIENSTLEISTUNGSBETRIEB, der davon lebt, Wünsche seiner Kunden zu erfüllen, ihnen zu Diensten zu sein.

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MENNO zur Nachschau in der Pferdeklinik Leichlingen
Und was lernen wir daraus?

Ende April 2018 war Dr. Neuberg bei der Nachschau an der Pferdeklinik Leichlingen sehr zufrieden mit Menno. Es könne sehr gut sein, dass die Gabe von BONEKARE den entscheidenden Einfluss auf die heilenden Veränderungen in Mennos Knochenstruktur gehabt hat. Das Lahmen rechts vorn war auf jeden Fall verschwunden. Dr. Neuberg empfiehlt daher die Fortsetzung einer Erhaltungs-Gabe von BONEKARE. Er rät außerdem, Mennos Belastung nur sehr vorsichtig und kleinschrittig zu steigern. Vor allem sollte dies auf ebenen Bewegungs-Flächen geradeaus und ohne enge Kurven geschehen.

Unebene Weiden in Hanglage stellen also, seiner medizinischen Experten Meinung nach, ein erhöhtes Verletzungsrisiko für Mennos Knochen und Gelenke dar. Auf unruhigem Bodenprofil riskiert er eine erneute Provokation einer Lahmheit.

Nicht zum ersten Mal hat Menno auch dieses Jahr wieder Probleme mit der „Haltbarkeit“ seiner Eisen auf einer Hangweide. Das hängt natürlich nicht zuletzt mit dem Bau seiner Hufe und deren Horn Qualität zusammen. Die ist aber nicht so einfach zu beeinflussen. „Einfacher“ ist dagegen die Vermeidung riskanter Umstände in seinem Bewegungsraum, ihn also auf Weiden zu stellen, deren Bodenbeschaffenheit weniger hufstressig ist.

Leider, oder auch glücklicherweise(?) hat es in unserer Gegend bisher nicht so stark geregnet wie andern Orts. Der tonhaltige Boden wird dann für Pferdehufe, ob mit oder ohne Eisen, zur gefährlichen Rutschbahn. Bei Stops auf solchen Flächen kommt es bei Großpferden zu einer Wucht (Impuls) von einer 2/3- bis 3/4-Tonne multipliziert mit ihrer Geschwindigkeit. Bei Stops an solchen besonders häufig begangenen Stellen kann es dann zu noch extremeren Huf-, Fuß-, Gelenk- und Knochen- Belastungen kommen. Bei Spreizungen auch zu Muskelverletzungen, umfänglichen, letztlich für ein Pferd lebensgefährlichen Zerrungen oder gar Muskelrissen (Jankid?).

Im Boden eingestreute große Steine machen diese Risiken, besonders für die "Haltbarkeit" von Eisen, auch nicht kleiner.

Nun ist schon die nächste Weide leergefressen, und wir sind dem Weidemanagement sehr dankbar, dass es uns eine ebene Weide zugewiesen hat.

Eine der wichtigeren Motivationen unseres Engagements mit Jaron und Menno ist das KUTSCHEFAHREN. Das ist nur möglich, wenn die Beiden fahrtauglich, also gesund sind und Eisen tragen.

Im Sinne der Gesundheit von Jaron  und Menno wünschen wir uns daher inständig, dass den Beiden nach besten Möglichkeiten Weiden mit ebenem Bodenprofil zugewiesen werden.

Solche Weiden sind vorhanden.

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2. Unsere Berg-Weidehütte

Bäume können ein guter Sonnenschutz sein, sind aber nur bedingt Ersatz für effektiven Wind- und Regenschutz. Den bietet nach dem Stall nur eine professionelle Weidehütte. Nicht nur Jaron, unser nun 27jähriger „Alter Mann“, hat sich diesen Luxus in sieben Pensionsjahren redlich verdient!

Wir erwarten daher, dass wir unsere "Berg"-Weidehütte (endlich) einmal wieder für unsere eigenen Pferde nutzen können. Die stillschweigende Nutzung als Stallersatz für die Pferde anderer Einsteller im letzten Winter, wirkte auf uns beinahe wie eine (un)heimliche Enteignung.

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3. Zum mutmaßlichen Punkt „Kärcher-Missverständnisse“

In der Woche nach der ersten Fahrt der Saison hatten wir uns vorgenommen, die Boxen unserer Beiden auszuräumen, zu kärchern (eine so von uns aufgefasste Erwartung von Seiten der Betriebsleitung?) und mit frischer Sägemehl-Streu auszustatten. So dass wir auch die zweite Tour wieder, nach Übernachtung in ihren Boxen, mit ausgeruhten Pferden beginnen könnten.

Das Ausräumen der alten Streu aus den Boxen haben wir dann auch wie geplant erledigt. In einem Telefonat mit der Betriebsleitung am Mittwochmorgen verstanden wir sie so, dass wir am Tag darauf die leeren Boxen kärchern dürften bzw. sollten.

Am Tag darauf wurde uns dann aber zu unserer Verblüffung mitgeteilt, dass wir eine vollkommen falsche Vorstellung vom Kärchern hätten. Außerdem wäre Kärchern heute und an den folgenden Tagen nicht möglich, da es den Reitunterricht störe. Ja, dann eben am kommenden Montag? Nein, dann kommt der Hufschmied. Es solle doch besser an einem kommenden Feiertag durchgeführt werden.

Für die geplante zweite Fahrt am Sonntag war uns damit, aus unserer Sicht, die vertraglich und entgeltlich zustehende Möglichkeit verwehrt, unsere Beiden im Stall übernachten zu lassen. Die Boxen waren leergeräumt. Sie vor einem anstehenden Kärchern für eine Nacht mit Streu zu bestücken, wäre uns nur dann als plausibler Gedanke erschienen, wenn die Grundreinigung - wie im letzten Jahr - auch in diesem Jahr hätte ausfallen sollen.

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4. „JARON ist fit!“

Für ein 27jähriges Großpferd ist Jaron noch in außergewöhnlich guter Form. Dass er ab und zu, vor allem bei Nahrungsumstellungen (Weidewechsel...), empfindlich im Verdauungstrakt reagiert, kann man wohl als „altersgemäß“ bewerten.

Wir halten es für selbstverständlich, dass sachverständige Pferdemenschen Stellung beziehen gegen heuchlerische Versuche, Jarons Einsatz vor einer Kutsche als Tierquälerei zu skandalisieren.

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Zum Schluss wünschen wir uns von ganzem Herzen, dass Jaron und Menno in ihrer gewohnten Umgebung alt werden dürfen.

Besonders für Jaron bedeuten die sieben Jahre – immerhin mehr als ein Viertel seines Pferdelebens – ganz sicher ein Stück Heimat. Und die möchten wir ihm nur zu gerne erhalten.

Vielleicht können diese Zeilen ja dazu beitragen.

Mit herzlichen Grüßen,

Unterschriften...........                           

... bis vor dem 9. Juli 2018

Dieses Schreiben und seine Intention erübrigte sich zwar nach diesem Datum, da wir dann die Kündigung erhielten.

Als Dokument unserer Naivität sollte es jedoch nicht verloren gehen.

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*)À propos "ahnungslos naiv":

Jeder Betrieb definiert sein Geschäftsmodell. Wenn er es im Rahmen geltender Gesetze ändern möchte, muss er dazu, außer etwaige Anteilseigner, niemanden sonst um Zustimmung bitten. Macht eine Änderung des Geschäftsmodells betriebsbedingte Kündigungen von Verträgen notwendig, dann müssen die den Betroffenen nicht näher begründet werden. Es sei denn, die Eigner pflegten noch etwas altmodische Vorstellungen von einem humanen Umgangsstil.

Wie üblich geht alles noch eine moralische Ebene tiefer. Ohne Offenlegung des geänderten Geschäftsmodells können "überflüssige Kunden" durch kalkuliert stressende Maßnahmen (Preiserhöhungen, lästige Auflagen, Mobbing...) dazu veranlasst werden, ihren Vertrag zu kündigen. Erst wenn das nicht gelingt, muss dies der Betrieb von sich aus tun. Dann allerdings mit einigem unangenehmen Rechtfertigungsdruck. "Warum jetzt? Warum überhaupt? Warum nach so langer Zeit?..."

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Rettungslos naiv, wenn man - noch immer völlig arglos - Stück für Stück feststellen darf, dass man schon lange in einem ganz anderen Film ist. Schon ganz schön ohne, wie man sich dann vor die Augen schaut!

Hast wohl recht, Bruder: Abhaken!

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