ES GEHT WEITER...

Heisterberg/Breitscheid,
nach dem 1. 9. 2018 ff(= folgende)


- ...aktuell:

- Heuballen#8? - Zaungerät
- Heuballen#7?...
- Kutschentausch: SAWA gegen SAWA
- Heuballen#6?
- Elkes Katzenbiss + Mennos Barfußpflege#2
- Heuballen#5? + ThermosWasserTank
- Viele Kraniche + 1 Käufer der Kutsche
- Heuballen#4? & erste Kraniche 2019
- Winter am Weidestall
- Sylvester-Ballerei +
Hufschmied!!!
- MENNO verknackst sich rechts vorn
- Noch eine Weide + Thermos-Fass

- Freitag, 2. 11.: JARON ist tot!
- Der erste Schnee im neuen Heim
- Rekord: Sven Böcking ist der Größte
- Neuer Beschlagtermin (3/18)

- Grüne Wiese (Bilder)
- Hüttenöffnung und Neuland #3 (Bilder)
- Kontrastprogramm mit Unterstand
- Wechsel zu Weide #2
-
Bilder auf der Waldweide
- Die Weide #1 - Einleben
-
Freitag, der 31ste! - Aus-&Umzug


Freitag, 31. August 2018, der letzte Tag in den Boxen, die zumindestens für Jaron mehr als sieben Jahre Zuhause waren. Unser Wunsch war es ja, er möge seinen Lebensabend hier verbringen dürfen. Nun musste er aber doch - nach der Routine: Kleines Frühstück, Füße putzen - gemeinsam mit Menno zum letzten Mal aus "seinem", "ihrem" Stall in den schönen spätsommerlichen Morgen hinaus treten.

Immerhin auf frischen Eisen. Der nette junge Fahrer und Hufschmied Sven Böcking (Wilnsdorf an der Sieg) hat sie den Beiden verpasst. Auf Vermittlung durch Armin Stolz, vor zwei Tagen, gerade noch rechtzeitig. Übrigens, bemerkenswert, wie selbstverständlich versieht er Beide auch vorne mit Eisen inclusive je zweier Aufzüge.
Schaun mer amal, wie das halten wird.

Statt wie über den gesamten letzten Monat üblich, zum Grasen an den Steinbruch, ging es heute links ab, Richtung Wild-Weiber-Häusel-Parkplatz. Umschwirrt von motorisierten Echtzeit-Beobachtern der Firma. Nach knappen zwei Kilometern Fußmarsch, mit einem nervösen Menno, der vor jeder Menge Artgenossen auf passierten Weiden paradieren und und mit steilem Schweif imponieren muss, und mit einem dafür umso ruhigeren, weisen alten Mann Jaron, erreichen wir eine kleine Wald-Lichtungs-Weide am "alten Wasserwerk".

Menno musste natürlich, nach der langen Boxenzeit, die neu gewonnene Mobilität auf der Lichtung mit Volldampf-Galopp und Auskeilen feiern. Ergebnis ebenso natürlich, ein erneut stärkeres Lahmen rechts vorn.

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Was stressende Einflüsse angeht, ist diese Weide das absolute Kontrastprogramm zu der an einer stark befahrenen Landstraße mit nervigen Reifen-Abroll-Geräuschen, besonders bei Nässe. Hier: Himmlische Ruhe. Nur entfernte Geräusche von entfernten Artgenossen und ab und zu vorbei flanierenden Wanderern.

Mit Elektrozaun und Wassertank, tip top versorgt durch unsere rührigen, neuen "Herbergseltern". Unsere Befürchtung, ein leicht alarmierbarer Menno könnte sich durch nächtliches Wildleben wandernder Rehe oder Schweine in Panik versetzen lassen, bewahrheiten sich nicht.

Mittwoch, 5.9.2018, ganz im Gegenteil, beide präsentieren sich, nun nach fünf Tagen vollkommen entspannt. Sie scheinen ihr neues Weidezuhause absolut zu genießen.

Samstagabend, 8.9.2018: Menno humpelt wieder mal stärker rechts vorn.

Sonntagabend, 9.9.2018, 18 Uhr, die Weidehütte wird von ihrer Parkstation auf die Weide bewegt.

Mittwoch, 12.9.2018, die Weidehütte ist - bis auf die Aufhängungen für die Heunetze - bezugsfertig. Motorisierte Echtzeit-Beobachter der Firma sind im Einsatz.

Donnerstag, 13.9.2018, Menno läuft erfreulich klar. Die Hufe halten - wie schön! Haben wir endlich den Schmied gefunden?! Toi...

Freitag, 14.9.2018, schönstes Pferdewetter. Nun haben die Beiden ihre Waldweide 14 Tage genossen. Die abgeschnittenen Disteln und Brennnesseln wurden restlos verzehrt.

Die Beiden sind total entspannt. Menno bewegt sich bergauf und! (ohne Abfuß-Schmerz?) bergab wunderbar. Jaron nimmt mich erst wahr, als ich bei ihm, "unten" auf der Weide angekommen bin. Menno kommt mit Elke zu uns herunter, nachdem er mit seinem Frühstück fertig ist. Ebenfalls vollkommen entspannt. Fein...

Samstag, 15.9.2018, die Netze hängen. Der Umzug #2 kann kommen.

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Sonntag, 16.9.2018,

ein paar Bilder von der feinen, ganz besonderen Waldweide.

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Mittwoch, 19.9.2018, am Beginn eines wunderbaren Spätsommertages - nach 17 mal im Eingang ihrer Waldweide aus dem Gummitrog verputztem, nun letzten Frühstück - machen wir uns mit unseren Beiden auf den Umzug #2.

Mennos Problem-Fesselgelenk rechts vorn zeigt sich ganz zu Anfang nur (nach einem leichten Unaufmerksamkeits-Stolpern) bergab ganz leicht verhalten schonend. Sonst läuft er den gesamten, fast 3 km langen Weg ohne Zeichen von Behinderung.

Auf mehr oder weniger bekannten Wegen geht es zur neuen Weide mit feinem Fernblick über das Tal. Besonders Menno genießt diese pferdegerechte Möglichkeit. Jaron beschäftigt sich mit dem, in diesem extremen Jahr schon früh, am Halm zu Heu gewordenen biogenen Produkt dieser ungepflegten Weide.

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Nach langer Zeit steht den Beiden ihre eigene Berg-Hütte endlich wieder als Wind- und (hoffentlich auch) Regenschutz zur Verfügung. Ab kommendem Samstag könnten ganztägig ins Einstellige absinkende Temperaturen dazu einladen. Unsere rührigen neuen "Herbergseltern" haben die komfortable Hütte schon vor Tagen vom dankenswerten Zwischenparkplatz am Stall der Familie Ritterbusch hierher bewegt. Fein-fein!

Von der etwa insgesamt 1/4 Hektar-Weide wurde zunächst eine kleinere Hälfte per Litze abgeteilt. Unsere fürsogliche "Herbergsmutter" hat den gesamten Etwa-250-m-Elektrozaun in mühevoller Restaurationsarbeit von wuchernder, besonders hartnäckiger Brombeer-Vegetation befreit und nun mit einer bestens funktionierenden oberen und einer mittleren Litze ausgestattet.

Nach dem absolut entspannten, guten Eindruck bei der Ankunft am Morgen zeigen unsere Beiden am Abend: Sie haben sich mit ihrer neuen Unterkunft, speziell mit ihrer neuen alten Hütte vertraut gemacht = hinein geäpfelt. Abendbrot bei bester Laune.

Ein weiß-tieger-geschecktes Kätzchen, wohl DAS kleine kommunikative, das uns schon zweimal beehrte, kommt auch heute, fröhlich plaudernd durch den Heu-Gras-Jungel turnend, vorbei - zur Begrüßung? - um Elkes Katzen-Leckerli zu testen? Es ist offensichtlich die Gesellschaft von Pferden gewohnt, zeigt keine Angst vor ihren Beinen. Jaron berührt sie vorsichtig mit der Oberlippe, sogar ohne sein sonst bei Katzen (Socke oder Max) übliches, verängstigt verängstigendes Prusten. Schön!

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Samstag, 22.9.2018, ein regen- und sturmträchtiger Tiefausläufer steht ins Haus. Und: 100 Jahre KUBO-Firmenjubiläum, mit einer Armada von Zugmaschinen und deren Pubertär-Hupen, auf der Wiese gegenüber der Firma geparkt, "beleben" den Schallraum - für den Geschmack von Pferden, besonders für den eines Sentinel Menno, noch einigermaßen gnädig alarmierend. Danke für die akustische Rücksichtnahme - bewusst oder nicht -, liebe feiernde KUBO-Lkw-Lenker.

Die Boxen der Weide werden geöffnet. Sie wurden bereits von unseren "Herbergseltern" mit Fresströgen ausgerüstet. Nachdem die Teilung der Weide durch Öffnung des Litzentores aufgehoben wurde, testet mindestens Menno das neue Boxen Angebot umgehend. Jaron bekommt dabei ein paar Dämliche-Dominanz-Schrammen ab.

Der Raum vor den Boxen-Eingängen bietet prima Schutz bei Süd- über West- bis Nord-Wetterlagen. Beide knabbern sofort im "neuen", bisher abgetrennten Weidenteil. Montagmorgen erwarten uns aber beide schon wieder im "alten" kleineren Teil, bei ihrer Weidehütte. Schon nach derart kurzer Zeit also: Pferde sind auch "nur" Gewohnheits-Wesen.

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Mittwoch, 26.9.2018, unsere "Herbergseltern" übertreffen sich in Fürsorge. Eine schöne, trotz des Dörre-Sommers immer noch grünende Weide in gut geschützter Randlage des Ortes, stellen sie unseren Beiden zu genüsslich grasender Verfügung.

Nach dem Frühstück geht es in einem Spaziergang #3 dorthin auf die kleine Reise. Zwei übliche Menno-Aufregungs-Pirouetten, bei vorzugsweise von hinten passierenden Lkws auf der Straße, fallen heute etwas weniger hysterisch aus, als schon bei früheren Gelegenheiten. Die neue grüne Weide wird mit deutlichem Wohlbehagen "in Besitz" genommen. Jaron kennt keine Pflicht, außer Kopf runter und Gras rupfen! Prima.

Donnerstag, 27.9.2018, der Energiegehalt (Hafermenge) von Frühstück und Abendbrot können so weit heruntergefahren werden, dass gerade Biotin und BONEKARE darin zu "verpacken" sind.

Die Beiden sind sehr mobil und offensichtlich guter Laune. Mennos exzemische Empfindlichkeit scheint durch die Luxussituation angeregt. Die heftige Bewegung hat außerdem zum leichten Lahmen auf rechts vorn geführt, was aber schon am Abend wieder herausgelaufen scheint. - Langes Gespräch mit einem Pferdemann, der Jaron sehr lange kennt.

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Freitag, 28.9.2018, Brüderchen ist bis Sonntag zu Oktoberfestbesuch und freut sich über unsere Beiden in ihrer neuen Heimat.


Jaron, einmal nach rechts sichern...

Samstag, 13.10.2018, wir feiern mit fast sechs einhalb Wochen eine Rekord-Haltbarkeitszeit der Eisen unserer Beiden. Sven Böcking bietet nach Anfrage auf anhieb einen Termin zum zweiten Rundum-Neubeschlag für Mittwoch, 24.10.2018 an. Mal sehen, was unsere Herbergseltern sagen...


... einmal links über die Schulter:
Geht alles einwandfrei.

Die Weide ist nun, nach 17 Tagen, gut abgeknabbert, und jedenfalls Menno zeigt ohne akuten Grasbauch eine viel attraktivere, für seine Verhältnisse beinahe eine windschnittige Körpersilhouette. Jaron erfreut sich bei bestem Appetit eines entsprechend schicken Senioren-Bäuchleins.

Wir versuchen, noch bis kommenden Mittwoch, dann für insgesamt drei Wochen, auf dieser Weide durchzuhalten, ohne dass Menno "hunger-aggressiv" gegenüber Jaron wird. Dann werden beide einen Wechseltag auf der Portugalweide einlegen, an dem die Herbergseltern den Elektrozaun der nächsten Weide einrichten wollen.

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Mittwoch, 17.10.2018, gemeinsam mit unserer Herbergsmutter (sie übernimmt erneut und dankenswerter Weise die viel Zeit und Mühe sparende Bewegung des Seat von Weide zu Weide) überraschen wir unsere Beiden und nähern uns ihrer Weide erstmals von der gegenüberliegenden, "falschen" Seite: Zwei verdutzte Pferde mit Wendehals.

Nach einem kleinen Teil ihres Frühstücks geht es dann nach links, in eben diese Richtung, also rechts um die Tonindustrie, zurück Richtung Portugal-Weide. So muss die Landstraße nur gequert und nicht, wie in umgekehrten Richtung, ein längeres Stück auf der Fahrbahn genutzt werden. Wo, wie Menno seit letztem Jahr beim Georg weiß, Pferde fressende Lkw-Ungeheuer von hinten drohen. Und wo hier allerdings keine überhüpfbare Hecke, sondern nur ein tiefer Graben mit Fuß-unfreundlich steilen Rändern als Panik-Ausweichmöglichkeit zur Verfügung steht.

Menno ist wohl etwas aufgeregt, die Nase "läuft": Immerhin ist das ein neuer Weg. Er wird aber immer ruhiger, besonders nachdem ein Birnbaum gegenüber Firma Kubo für hefig Speichel generierende Leckerei gesorgt hat und sobald die Weide der ersten Woche der Beiden hier oben in Sicht ist.

Nach dem Verzehr des größeren Rests des Frühstücks (wir hatten übrigens die Salzsteine hier oben vergessen - Jaron leckte schon bei der Tonindustrie meinen Handrücken) genießen die Beiden die tolle Weide mit einem, in den letzten drei Wochen immerhin zart nachgewachsenem Grün.

Sobald der Elektrozaun von Weide No4 vom Herbergsvater installiert sein wird, kann der Wechsel dorthin stattfinden.

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Donnerstag, 18. 10. 2018 - Und das ist schon einen Tag später der Fall. Unsere Herbergsmutter erwartet uns am Morgen an der Portugalweide, um uns erneut zum Weidewechsel zu verhelfen und beim Umzug Wege abzunehmen.

Nach einem kleinen Teilfrühstück und einem kurzen Spaziergang auf Weide No 4 angekommen, freut sich Menno über eine mehr oder weniger erregte und entsprechend aufregende Weidenachbarschaft von fünf Artgenossen diversen Kalibers von Brauner bis Friesen. Alldieweil der weise alte Mann Jaron die Amme spielt angesichts ausgeprägt pubertärer Wallungen von Quietschen bis Schnauben auf beiden Seiten.

Zum Abendbrot zeigen ein heiser wiehernder Menno und ein standhaft scharrend seine Dominanzansprüche demonstrierender Ponyrappe auf der anderen Seite der Litze, dass ihre Friedensverhandlungen noch dauern. Schaun mer amal.

Mennos Verpflichtetheit dem arteigenen anderen Geschlecht gegenüber bleibt die Konstante - so kennt man ihn; wenn sonst keiner ruft, dann ein heiserer Menno. Auch nachdem die kleine Herde auf die Weide mit weniger engem Kontakt gewechselt ist.

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Nach Tagen schönsten Spätsommers wechselt es mit dem Dienstag, 23. 10. 2018 wohl endgültig in den längst überfälligen Herbst: Temperaturen nähern sich nachts dem Gefrierpunkt. Ist der ganze Aufwand der Futtermeisterin Elke, mit Biotin u.Co., doch nicht umsonst gewesen. Immerhin wird das Fell plüschiger, erstmals auch so deutlich bei unserem Dicken, Menno.

Energischer Westwind mit kräftigen Böen treffen heute auf die doch etwas exponierte Weide am Nordhang. Mal schaun, ob wir die Beiden über Nacht auf die Portugalweide bringen, sollte sich die Niederschlags-Vorhersage bis heute Abend noch akuter darstellen. Der Weg zum Beschlag am nächsten Morgen ist dann auch etwas kürzer.

Mittwoch, 24. 10. 2018, 9.30 Uhr ist Rundum-Beschlagtermin mit Sven Böcking.

Wieder mit Hals-über-Kopf-Bereitschaft unserer Herbergsmutter, beim Umzug in die Portugal-Weide zu helfen, gelingt diese Aktion dankenswerter Weise wunderbar und am Abend vorher noch bei passablem Tageslicht. Unsere Beiden sind dabei einerseits im Wortsinn "durch den doch heute einigermaßen heftigen Wind". Aber auch, immer noch, im übertragenen Sinn, den Reizen holder pferdlicher Weiblichkeit Don-Quixotes-Windmühlen-artig hinterher rufend, etwas durcheinander. Und das besonders bemerkenswert: Unser alter Mann, Jaron, betätigt sich hierbei mit besonderem Eifer, dennoch mit ebenso verlorener Liebesmühe, nicht nur weil, wie stets (als Wallach) biologisch nur mäßig sinnvoll, sondern auch weil unterwegs weit und breit auch nicht etwas im Geringsten Pferde-ähnliches in Sicht ist. Na, Du dummer Mensch, vielleicht in der Nase?

Die Portugal-Weide, mit immerhin einer guten Woche bisheriger Unterkunft, verschafft dennoch vertraute Gefühle, Beruhigung.

Unser betagtes Mobiltelefon findet schon seit zwei Tagen keine Netzverbindung. Daher besteht eine leichte Beunruhigung, ob der vereinbarte Termin mit Sven Böcking, 8.30 Uhr, auch für beide identisch gilt. Wir sind entsprechend an der Scheune unserer Herbergseltern. Der Termin ist korrekt. Mit ein paar Stau-bedingten Minuten erscheint unser, bisher Rekord-Hufbeschlagschmied:

In allen Jahren ist es noch nicht einmal geschehen, dass ein Beschlag, ohne auch nur die geringste Störung, exakt acht Wochen gehalten hat. Und zwar an den sehr speziellen und platten Füßchen unseres Dicken, Menno!

Gratuliere, Sven Böcking! Auch wenn natürlich begünstigend hinzugekommen ist, dass wir in den zwei Monaten (leider) nicht fahren konnten, wg. anfallsweisen Gelenkproblemen bei Menno rechts vorn und der Umstellung auf die räumlichen Gegebenheiten (Standort der Kutsche, Lage der Weiden) bei unseren neuen Herbergseltern. Dennoch: Erste Klasse.

Die Arbeiten an acht Pferdehufen sind in aller Ruhe und bei ständig leichtem Regen unter Dach möglich. Nach all den neuen Eindrücken: Schon der Weg von der Weide zur Scheune, teilweise tapfer gegen heftig von Westen anpeitschenden Regen..., nun in der Scheune mit Ausdünstungen persönlich unbekannter näherer (Pferd) und entfernter (Kuh mit Kalb) Artgenossen... -: Beide leeren je einmal die Blase (für Jaron ein äußerst seltenes Ereignis) und mehrfach den Darm. Letzteres, zusammen mit den Hufpflegeresten, eine gute Karrenfüllung nach Ende der Aufräumarbeiten.

Auch Sven erhielt, dadurch motiviert, ein Autogramm von Menno, in Form eines Tritts an die berühmt berüchtigte Stelle, an der die Stahlkappe im Schuh endet und der ungeschützte Rist des Zweibeiners beginnt. Hoffentlich ohne bleibende Folgen. Trotz dieser deutlichen, doch heftigen Stresssymptome gelingen die Arbeiten zügig. Die alten Eisen, alldieweil nur mäßig abgenutzt, können wieder aufgeschlagen werden.

Dann also bis in die Weihnachts-Woche. Dann werden wahrscheinlich beide wieder für den Winter auf Barfuß umsteigen können.

Montag, 29. 10. 2018, unsere Herbergsmutter inspiziert den Füllstand des Wasserfasses auf der Portugalweide. Der Herbergsvater wird morgen früh für eine neue Füllung sorgen.

Sie erlebt zwei absolut ruhige, häufig als besonders nervig verschrieene Gelderländer. Beide haben in den letzten Tagen ihre neuen Boxen angenommen und in Besitz genommen. Besonders entschieden: Jaron sein Wohnzimmer links, "wie (sieben Jahre) gewohnt" und Menno rechts, "wie (drei Jahre) gewohnt". Aggressive Aktionen, besonders von Menno gegenüber dem Rang-niederen alten Mann Jaron, finden kaum noch und wenn, nur in angedeuteter Form statt. Beide erscheinen ausgeglichen und in sich ruhend.

Zusammen mit der Weide, die bei rund um die Uhr offenen Boxentüren offensichtlich als Luxus-Auslauf ("Paddock") akzeptiert und geschätzt wird, nutzen die Beiden ihre überdachten und großzügig mit Holzspänen ausgestatteten Boxen ausschließlich als Speisezimmer und Schlafkammer. Das bedeutet offenbar für Beide, dass sie diese Räume bisher peinlich rein gehalten haben von Blasen- und Darm-Produkten. Pinkeln und Äpfeln werden ausschließlich auf der Auslauf-Weide absolviert. In gewisser Weise kann man also dieses Ensemble auch als eine feine Form eines Offenstalls mit individuellen Wohnkammern betrachten. Entsprechend muss/kann auch nur im Außenbereich abgeäpfelt werden. Prima.

Dienstag, 30. Oktober 2018, die Herbergseltern tauschen den gefüllten großen Wassertank von Weide 4 mit dem der Portugalweide. Sollte es sich ergeben, dann können die Beiden noch die Weide 4 abgrasen. Kurz nach der Tauschaktion beginnt es zu schneien.

Mittwoch, 31. Oktober 2018, gut eine Woche vor dem üblichen Termin, Anfang November, schneit es erstmals so, dass einige Zentimeter in der Landschaft liegen bleiben. Menno ist sichtlich beeindruckt und auch etwas alarmiert.

Nun hat er seine Box doch beäpfelt. Offenbar war der Schnee-Sturm doch so unheimlich - er scheint es zum ersten Mal erlebt zu haben -, dass er sich bei Druck auf den Enddarm nicht zum Äpfeln aus seiner Wohnung traute. Jaron hat sein Wohnzimmer immer noch Äpfel-frei sauber gehalten.

Donnerstag, 1. November 2018, der Tag nach dem bescheuerten USA-Kürbis-Schwachsinn von Hällowiin ist der Schnee schon wieder getaut. Menno ist wieder beruhigt.

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JARON ist tot
Freitag, 2. November 2018

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Unsere neuen Herbergseltern, Anne und Willi, haben die Weide mit Doppel-Unterstand zusätzlich zu der bisherigen von MENNO gepachtet. Der sagt ein ganz großes DANKESCHÖN! Hat er nun doch neben der "Nachtweide" mit zwei Wohnboxen noch eine "Tagesweide" der gleichen Größe, mit immer noch etwas knabberbarem Gras und zwei stabilen Wetterschutz-Boxen.

Beide Boxen wurden mit OSB-Platten ausgekleidet. Nun ist das Strahlungsgefälle zur Wand deutlich kleiner. Das thermische Wohlbefinden deutlich besser. Anne und Willi wollen die Materialkosten mit der Miete verrechnen.

Dienstag, 18.12.2018?:
Willi stellt ein
Thermos-Wasserfass an den Paddock von Menno. Das soll seinen Wasserinhalt bis minus zwanzig Grad flüssig halten. Nur das Auslassventil könnte mal einfrieren. Ein Angießen mit warmem Wasser mache es aber wieder frei. Nun hat Menno Trinkwasser und seine Menschen müssen keine Kanister schleppen. - Fein!

Danke, Anne + Willi!

Donnerstag, 20.12.2018 - gegen 16 Uhr:
Menno erwartet uns am Weidezaungerät mit enorm dick geschwollenem Fessel-Gelenk rechts vorn, an seinem Problemfuß.

Claudia von Lohr erscheint mit einer Auszubildenden/Praktikantin?, die ihm einem Salz-Gieß-Verband zum Kühlen verpasst. Der soll täglich mit einer Flasche gegossen und nach drei bis dreieinhalb Tagen, also am Sonntag vor Heiligabend, wieder abgenommen werden.

Außerdem verordnet Claudia von Lohr PHENYLBUTARIEM 250 ml (Phenylbutazon zum Einnehmen). Einmal pro Tag: 30 ml Initialdosis, dann weiter 20 ml Suspension zur Erhaltung, in einer Spritze ins Maul gegeben (nicht mit Heu u.a. gemeinsam, was die Aufnahme von Phenylbutazon im Darm verändert). Funktion: Zur Behandlung von entzündlichen Schwellungen und entzündlich schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates bei Pferden, Ponys und Hunden.

Elke "füttert" weiter mit homöopathischen Kügelchen.

Nach dem Abnehmen: Die Schwellung, die wohl durch ein Verknacksen entstanden ist, ist weg.

Den Litzenzaun, der bisher Portugal-Weide 1 teilt, haben wir um den Paddock vor Mennos Boxen installiert. So könnte die Gefahr, dass sein spontan erregbarer Bewegungsdrang zusammen mit hart gefrorenem "Kartoffelacker" erneut zu einer Verstauchung führt, etwas geringer sein.

Montag, 31.12.2018 - 23.30 Uhr:
Wir leisten Menno in seinem Weiden-Eigenheim während der
Sylvester-Ballerei Gesellschaft. Bei Westwind knallt es vom Ort her heftig. Die Ballerei von Donsbach, Medenbach, Schönbach und Gusternhain sind nicht so laut. Menno übersteht den nervtötenden Radau aber doch - wohl auch wegen der Bespaßung durch seine Menschen? - recht gelassen.

Mittwoch, 2.1.2019 - 13.30 Uhr
Sven Böcking ist pünktlich. Er hat einen Rekord für uns vollbracht:

18 Wochen Beschlag, ohne geringste Probleme! Das haben wir in 7,5 Jahren mit Kutschpferden nicht erlebt.

Sven ist der Meinung, Menno solle barfuß gehen. Er nimmt ihm die Eisen ab. In acht Wochen werden wir dann sehen, wie es in Sachen Ausbrechen des Hornrands gelaufen ist.

Toi-toi-toi + Danke, Sven!

Samstag, 19. Januar 2019
Morgenstunde am
Winter-Weide-Stall bei zweistelligen Nachttemperaturen mit einem edlen, wärmeisolierten Wasserfass unserer fürsorglichen Herbergseltern Anne & Willi.

Elke & MENNO vor dem Heuschuppen

Montag, 4. 2. 2019
Willi bringt einen Heuballen zu MENNOs Stall (der vierte? des Winters 18/19) und hat nun die Technik raus, ihn mit drei Aktionen seiner Frontladergabel in den Heuschuppen zu manipulieren. (Den Rundballen auf der flachen Seite ablegen, so dass er nach dem Wenden auf die Rundseite möglichst bündig mit der Außenkante der Palette im Schuppen zu liegen kommt; Erneutes Wenden zur Flachseite auf die Palette - Finito perfecto!)

Dienstag, 5. 2. 2019
abends, über Heisterberg: Die ersten Kraniche des Jahres 2019 ziehen gen Nordosten, Richtung ihrer Sommerquartiere. Damit geht auch die kleine Winter-, also Schneephase zuende.

Mittwoch, 6. 2. 2019
Elke sichtet gegen Abend den/die erste Gabelweihe (Rotmilan).

Donnerstag, 21. 2. 2019
die gute COUNTRY, für fünf Jahre unsere Kutsche, der feine Jagdwagen aus dem Hause SAWA, wird sehr wahrscheinlich einen neuen Besitzer im Schwabeländle bekommen.
...
Gegen 17 Uhr zieht eine sehr große Zahl von Kranichen, grob geschätzt bis zu tausend, in Keilformation und unterschiedlich großen Gruppen über MENNOs Villa, östlich von Breitscheid, ruhig trompetend in Richtung Nord-Osten. Viel Glück, ihr tollen Vögel!

Montag, 25. 2. 2019
Willi&Anne sorgen für Heunachschub und einen gefüllten Thermos-Wasser-Tank. MENNO&Elke&Karlheinz sagen: Mille grazie!

Dienstag, 26. 2. 2019
Gegen Abend ziehen erneut sehr große Keilformationen von Kranichen, nun etwas östlicher über Mennos Villa.

Freitag, 8. 3. 2019
Einer von Elkes wilden Katzen wurde bei Claudia von Lohr kastriert und leider war der Test auf Katzen-AIDS positiv. Er lebt nun in der Parterre-Wohnung.
Hier erdreistete sich der Herr, seine Dankbarkeit in Form eines Bisses in Elkes linken Unterarm-Rücken zu zeigen.
Beim umgehenden Besuch bei Dr. Piel, Breitscheid, wurde der Biss versorgt; Mit der Ansage:
Ein Katzenbiss ist immer ein medizinischer Notfall! Die dünnen Eckzähne verfrachten Sauerstoff meidende Bakterien sehr tief ins Gewebe. Dort können sie sich besonders an schlecht versorgten Strukturen (Finger!, Sehnenscheiden, Muskelfaszien) ausbreiten, ohne vom Imunsystem entscheidend gehindert zu werden. Mit der Gefahr einer Blutvergiftung besteht durchaus die des Verlusts eines Arms. Dr. Piel: Sollte sich die Rötung um die Bissstelle herum ausbreiten, sofort ein Krankenhaus aufsuchen!
Genau das war dann gegen halb zehn Uhr abends der Fall. Die Ambulanz im Dillenburger Krankenhaus stellt um Mitternacht fest: Alle Eckzahn-Bisswunden eitern. Also: Stationäre Klinikaufenthalt, mindestens 3, bis möglicherweise 10 Tage.

Hilfe! Jetzt muss ich mich selbst und mindestens vier Schutzbefohlene versorgen (diverse ambulante"Asylanten"-Katzen, den Beiss-Kater im Hause, unseren Kater Nicki und unseren Gelderländer Menno).
Nach einer chirurgischen Eröffnung der Bisskanäle und deren steriler Spülung zeigen sich sehr rasch Zeichen abklingender Entzüngung. Elke bekommt von ihrem Klinik-Arzt vorbildliches Verhalten attestiert und darf schon am Dienstag, 12.2.2019, wieder nach Hause. Weitere Behandlung (Wechsel einer Gips-Schienen und sterilen Verband alle zwei Tage) durch Dr. Piel.

Kollateral-Effekt:
Der für Sonntag, 10.2.2019, geplante Transport der alten Kutsche (Country-Jagdwagen) zum neuen Besitzer und der neuen (Softrunner-Vierrad-Zweisitzer) von der Firma SAWA in Herdwangen in den Westerwald, musste also ausfallen, bzw. bis auf weiteres verschoben werden. Bei der Heftigkeit eines Tiefausläufers, mit Regen und Sturm mit Orkan-Böen, war dies alles andere als ein Unglück.

Mittwoch, 13. 3. 2019,
unser feiner Hufbeschlagschmied Sven Böcking kommt nach neun Wochen zum zweiten Ausschneidetermin des Winters 18/19 zu Menno, heute erstmals in dessen Weide-Villa. Die Hufe sind in kleinteilig ausgefressenen, insgesamt passablem Zustand. Nun sind sie wieder tip-top.
Bei angekündigten Windstärken von 5 bis 9 sind wir nicht traurig, durch die Behandlung auf der Weide (es kommen ja keine Elektro-Geräte zum Einsatz), den Weg zum Hof von Anne & Willi und zurück gespart zu haben.

Mittwoch, 20. 3. 2019
Anne+Willi servieren einen neuen, mächtigen Heuballen. Mit einigen Mühen lässt sich die Villa-Menno-Heu-Schuppen-Tür schließen. Menno genießt derweil, bei wolkenfreiem Himmel, frisch sprießendes Grün auf der Nachbarweide.

Sonntag, 24. 3. 2019
Wir tauschen SAWA gegen SAWA

Zwei über längere Zeit gewachsene Erkenntnisse bewegten uns letztendlich zu dem Entschluss, eine neue Kutsche bauen zu lassen:

1. In beinahe sechs Jahren haben wir die zweite Sitzbank unserer absolut feinen SAWA Country (ein Jagdwagen) vielleicht dreimal genutzt. Unsere beiden Biomotoren bewegten also bei jeder Fahrt etwa 100 kp einfach nur so - als Krafttraining?.

2. Bei einem, mit 27 Jahren, doch inzwischen beachtlichen Alter unseres lieben JARON, mussten wir einfach damit rechnen, dass sein zwölf Jahre jüngerer Kumpel MENNO die Zugarbeit in absehbarer Zeit würde allein übernehmen müssen. Mit JARON, oder wenn es denn irgendwann auch ohne ihn sein musste: Gegen eine Verkleinerung der zu bewegenden Masse hätte sicherlich keiner von beiden etwas einzuwenden.

So bestellten wir dann im Juni 2018 bei der Familie Lucia und Josef Schmid und deren feinen Kutschen-Schmiede, der Firma SAWA in Herdwangen, eine SOFTRUNNER 4W. Eine "nur noch" zweisitzige zierliche Kutsche, fast hundert Kilo leichter als die "alte". Wie diese aber mit allen edlen Schikanen, von vier Scheibenbremsen, über Einzelradaufhängung bis zur Luftfederung.

Obwohl die Kutsche schon Ende 2018 fertiggestellt war, sollte es dann aber doch noch "etwas" - ein paar Monate - dauern, bis wir sie in den Westerwald holen könnten/sollten. Der traurigste Grund war natürlich, dass uns JARON Anfang November 2018 verlassen hat. ...
Nach weiterem, Monate langen hin und her - zuletzt war es der Biss einer Katze in Elkes linken Unterarm (ohne Quatsch, ein sehr ernster medizinischer Notfall) - konnte nun aber nichts mehr die Fahrt zum Bodensee aufhalten.

Eine absolut glückliche Verknüpfung ergab sich dadurch, dass unsere gute alte SAWA-COUNTRY, dankenswerter Weise über den Gebrauchtmarkt auf der SAWA-Internetseite, einen Käufer gefunden hat, der auch noch in Öschelbronn-Gäufelden, nur ein paar Kilometer abseits der A 81, an unserem Weg nach Herdwangen residiert. So konnten wir unsere alte Kutsche auf der Fahrt zur neuen Kutsche mitnehmen.

Mit tatkräftiger Unterstützung unserer Pferde-Herbergseltern, Anne und Willi, war denn die COUNTRY, am Samstag, 23. März 2019 auf unseren PONGRATZ-Hänger gehievt und mit professioneller Intuition von Willi Schmitt und einigen Haltegurten sicher verstaut worden. Da sich Anne Schmitt bereit erklärt hatte, sich am Sonntag um MENNO zu kümmern, war uns diese Sorge genommen. Danke Anne!

Und kurz vor acht, Sonntag Morgen, waren wir, Nach Benzin und Luft Tanken an der Tankstelle vor Herborn (die Hänger Reifen wollen beeindruckende 6 atm haben!; nur 5,5 konnte die Tanke ihnen geben), waren wir kurz vor acht Uhr, Sonntag Morgen, gen Süden auf der Autobahn.

Vor uns lagen:
Heisterberg - Öschelbronn: 324 km, mit der alten Kutsche auf dem Hänger.
Öschelbronn - Herdwangen: 146 km, mit leerem Hänger.
Herdwangen - Heisterberg: 461 km, mit der neuen Kutsche auf dem Hänger.

In der Summe hatten wir also 931 km vor der Kühlerhaube. Mit einem Anhang, der für maximal 80 km/h (100?) zugelassen ist, stand unserem neuen, gebrauchten SKODA YETI eine polizeilich abgesegnete Arbeitszeit von gut zehn einhalb Stunden bevor.
Schaun mer amal.

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Um es vorwegzunehmen, sowohl die Wetter-, als auch eine mögliche Stau-Gemenge-Lage meinte es ganz hervorragend gut mit uns. Keine Orkan-Böen, kein Regen oder gar Schnee - wie sie uns beim zuletzt angepeilten Fahr-Termin geblüht hätten. Mit zwar häufig gut gefüllter Autobahn, aber mit äußerst seltenen Last-Kraft-Wagen-Elefanten-Renn-Einlagen war die Empfehlung von Lucia Schmid, doch am Sonntag zu fahren, ein glatter Volltreffer.

Mit der Hilfe von Elkes Inernet-Kauf-Kompetenz - heute bestellt, gestern geliefert, oder so ähnlich - waren wir dann wohl die letzten Mitteleuropäer, die sich noch kurz vor der Fahrt zu den Nutzern eines Navis, eines Mobilen Navigatioinsgerätes, haben bekehren oder überreden lassen. Damit war auch bei den Damerows die Zeit des müßiggehenden Copiloten zu Ende. Seine Aufgabe ist es fortan, alle wichtigen Informationen des kleinen Orientierungshelfers an den Fahrzeuglenker zu übermitteln.
Der "Wert" dieses Geräts - gegenüber der herkömmlichen, auch weniger handlichen Landkarte - zeigt sich weniger auf den Autobahnen, vielmehr in Richtung kleinerer bis kleinster Verkehrswege.
Übrigens, mit Abstand wirkmächtigster Motivationsfaktor für die rasante weltweite Nachfrage nach aller "modernen" digital basierten (militärischen) Technik: BEQUEMLICHKEIT - nicht die Lösung, vielmehr DER gravierendste Teil aller Probleme der Menschheit.

Die Fahrt zum Domizil von Carsten Rempp, zu seinem Beinahe-Vierseit-Hof in Öschelbronn, der die neue Heimat unserer lieben alten Kutsche werden sollte, gestaltete sich mit diesem kleinen Helfer, gerade auf den letzten Kilometern sehr viel Nerven schonender als ohne = bequemer.

Wir lernen einen sympathischen, äußerst umtriebigen jungen Mann und einen Teil seiner Schutzbefohlenen kennen: Eine sehr Hengst-affine Araberin, ein nahezu zahnloses, vierzigjähriges kleines Pferd und einen beeindruckenden Wallach, den neunjährigen "Dicken", das Süddeutsche Kaltblut Toni, der seine Muskeln vor der Kutsche, im Ackerbau und auch beim Holzrücken spielen lässt. In seinem feinen Vollholzhaus verquatschen wir uns viel zu lange (was unsere Rückkunftzeit in Heisterberg betrifft, nicht den Inhalt) mit einem begeisterten Pferdemenschen - über Barfuß-Pferde, ihren Einsatz beim Holzrücken im Wald, aber auch im Ackerbau, über einen großen Schwäbischen Autohersteller... - und lassen uns dann wieder zurück zur A 81 Richtung Singen und letztlich nach Herdwangen, dem ursprünglichen und Hauptziel unseren "kleinen" Tagestour leiten.

...

Nicht lange, nachdem wir dort angekommen waren, gesellte sich Familie Schmid mit bester und ansteckender schwäbischer Laune zu uns, als wir unsere wunderschöne neue Kutsche im Schauraum ihrer Firma SAWA bewundern. So erhalten wir auch umgehend eine technische Einweisung:
- Beim Aufsteigen von der linken Seite, den ersten (untersten) Auftritt mit dem linken, von rechts, mit dem rechten Fuß betreten.
- Josef Schmid: "Den zierlichen Getränkehalter unter der Leinengalerie haben wir speziell für unsere Kunden Damerow entwickelt und installiert".
Wir danken gerührt für diese große Ehre!
- Feststellbremse: (Hinterrad-)Bremspedal drücken und Schalthebel am Bock-Unterbau von "Auf" (hinten oben) auf "Zu" (vorn unten) drehen. Diese Technik entspricht der bei der Van-den-Heuvel-Sport-Kutsche. Ob sie sich besser bewähren wird, als die Kurbelbremse beim Jagdwagen, wird sich zeigen.

Nach einem, in Anbetracht der insgesamt beinahe Tausend Tages-Kilometer und der entsprechend erwartbaren späten Rückkunftszeit in Heisterberg, viel zu langen Plausch im Büro, mit Begleichung der Restschulden (4000 € hatte Elke fairer Weise und zur Beruhigung schon angezahlt), dem Genuss eines oberleckeren Kuchens von Lucia Schmid, einer professionellen Verankerung der Kutsche auf dem Hänger, einer Narren-sicheren Wegbeschreibung zu einer dringend überfälligen Tankstelle, traten wir dann die Heimreise an.

Exakt der Prognose von Lucia entsprechend, um 21.03 Uhr, stellten wir die Komposition Skoda-Yeti-Pongratz-Softrunner-4W vor unserem Domizil in Heisterberg unter einer vorsichtshalber übergezogenen Plane ab (für die Nacht war Regen angesagt), nachdem Elke das Lenkrad dankenswerter Weise in der Gegend von Darmstadt übernommen hatte. Nachtfahrten sind in meinem Alter (schon seit Jahrzehnten) extrem und zunehmend unangenehmer, zumal heute auch noch der inzwischen obligate Mittagsschlaf gefehlt hat. Dennoch, heute durften wir alles nur mögliche und (wodurch auch immer verdiente?) Wetter- und Stau-Glück genießen. Auch bei einer Ankunftszeit um Mitternacht hätten wir uns nicht beschweren dürfen.

Nach einer erholsamen Nacht wuchteten wir, die beiden Edel-Senioren, unser neues Kutschen-Leichtgewicht vom Hänger und über schwieriges Geläuf in die Scheune. Ein paar Tage später, nachdem wir die zunächst vergessene Schutzabdeckung per Paket erhalten und erleichtert festgestellt hatten, dass sie tatsächlich zu unserer Kutsche passt, fehlt nun nur noch der Umzug an deren endgültigen Standort.

Eine runde Sache.
Auftrag:
"WIR TAUSCHEN SAWA GEGEN SAWA."
Mit Bravour und Glück erledigt.
Prima.

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Donnerstag, 11. April 2019,
beinahe hätten wir verpasst, unserer Menno-Herbergsleitung rechtzeitig das Ende des "alten"
Heuballens anzuzeigen.
Als wunderbaren Kollateralnutzen seiner Absicht, just am Tage nach dieser Entdeckung, 1. das
kleine Wasserfass auf der Nebenweide zu seinen Rindern bringen zu wollen,
- erkannte und erledigte Willi 2. Mennos Heu-Notstand im Keime, indem er einen "
Blumen(?roter Klee + Lupinen)-Heuballen unmittelbar anlieferte und in Mennos Mini-Heuschuppen bugsierte,
- und, als er dabei feststellte, dass Mennos
Thermos-Wasserfass einer Füllung bedurfte, dies 3. ebenfalls umgehend erledigte.

Danke, Willi, für den prompten und unkomplizierten Einsatz. Kann nicht jeder.

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Anfang Mai:
Schnee,
eine Seltenheit, schmilzt aber schnell wieder.

Samstag, 11. Mai,
der (Lupinen-)Heuballen geht zuende.
Sonntag, 12. Mai - ein neuer Heuballen wird von Anne&Willi, zunehmend routinierter in die Weide-Heu-Kammer bugsiert.

Ein neues Elektro-Weide-Zaun-Gerät mit Autobatterie als Energiequelle, ist installiert (ca 300 €, rentiert sich auf die Dauer gegen Wegwerf-Batterien). Menno scheint ersten Kontakt mit der neuen, spannenden Eigenschaft der Zaunlitze gehabt zu haben. Er macht bei unserer Ankunft einen hohen Bogen um das neue Gerät. Gut so.

Fortsetzung folgt...

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