•••BLÖÖK
17. 04. 2019


Mei Ruah

Martina Schwarzmann

Auf der ganzen Welt
schlagen sie sich die Schädel ei.
Aber I schau im Fernsehn nimmer nei,
I schau auch nimmer hie.
Sie schlagen sich die Schädel ei au ohne mie.

Beim Radio schalt I a net oh,
weil‘s mi bei der arbet stört des gedudel.
Wenn I gstört wer, dann reißt mir vielleicht
der Toag vo meim Apfelstrudel.

Un dann ruaft wieda so an Wichtiger o
un verspricht mir mei große Changs.
Aber für große Changsn hob I heit leider koa zeit.
I mach grad an Vanillezopf(?)

S’muaß au jeder söiber wissen,
wie er leben möcht.
hock di hi, denk drüber nach
und dann ziags durch.

Wurscht wia’st es machst,
für jeden machst es eh nie recht.
Und I kam garnet drauf,
dass I’s versuach

Und eigentlich
will I nur
mei Ruah

Und alle sans bei Feeißbuck.
Da redns dann gscheit daher.
I bin ned bei Feeißbuck,
I bin bei mir.

Bei mir is‘s mit mir a ned fad.
Mir fallt oft mal was ein.
Des mach I dann, und wenn I fertig bin
kann's sei dass ich mich g‘freu

Und dann stell I’s net ins internet,
nei, I stell’s einfach ins Regal.
S’hat zeiten gebn,
da warn so Leut wie I völlig normal.

Un ansonsten
will Ich eigentlich nur
mei Ruah

Angebote und Werbung an alle Ecken
versuchen Begehrlichkeiten in mir zu wecken.
Aber I fall net rei auf die billigen Tricks.
S’is nämlich so, ich brauch garnix.

Über frische Luft zum Schnaufa,
a Matratzen zum drauf schlafa,
nette Leit, mit dene I mi unterhalten ko.
Wos Gscheits zum Essen, na des war’s fast scho

Un ansonsten
brauch I nur
mei Ruah

Un nachts schau I manchmal in’d Zeitung nei,
wo I überall hiegeh könna hätt.
Doch zum Glück is alles scho vorbei,
zum Glück is für alls scho zu spät

Weil, wenn die Wöild sich draht
und I mi mit ihr,
dann rührt sich für mi
schon viel g’nueg

Un ansonsten,
un ansonsten hab Ich eigentlich
lieber mei Ruah

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