Pferderecht 2014
Mythologische Spuren


Sechstausend Jahre Nutzung des Pferdes durch den Menschen haben die Kulturgeschichte vieler Völker geprägt.

In der Antike galt das Pferd als Verkörperung des Geistes, der das Diesseits und das Jenseits, Leben und Tod verbindet. So fanden die Seelen der Verstorbenen, mit der Hand am Schweif des Pferdes, den Weg ins Totenreich.

Die vorgeschichtliche Mythologie sprach dem Heiligen Pferd, gemeinsam mit dem von Pferden über den Himmel gezogenen Mond (la luna), weibliche Bedeutung zu. Der mondsichelförmige Hufabdruck, zyklische Mondphasen, Wasser und Gezeiten, weiblicher Zyklus, der Kreislauf des Werdens und Vergehens..., wurden als Teil einer matriarchalischen, mütterlichen Natur- und Erdverbundenheit der symbolischen Bedeutung des Pferdes gesehen.

Mit der Nutzung als Zugtier vor einem Streitwagen, mit dem Trojanischen Pferd und mit dem Rittertum emanzipierte sich das Bild des Pferdes, das nun die Sonne über den Himmel bewegte, hin zur patriarchalischen Be-Deutung des Pferdes als Symbol des Männlichen.

Im Christentum unterstreicht das Pferd symbolisch das göttliche Wirken seiner Heiligen. Etwa die Wohltätigkeit des Sankt Martin, des Heiden = Drachen(!) tötenden Sankt Georg, des Propheten Elias, der - standfest gegen Götzenverehrung - mit feurigen Rossen gen Himmel fuhr, oder in Allegorieen eines Glück bringenden Hufeisens über der Tür, oder eines versteckten Makels im Pferdefuß des Teufels...

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