Pferderecht 2014
Pferde dien(t)en dem Menschen


Nahrungsmittel Pferdefleisch

Pferd und Transportwesen

Pferd und "Kriegswesen"


Nahrungsmittel Pferdefleisch

Wildpferde starben

schon in der Mittelsteinzeit, vor 40.000 Jahren, durch Cro-Magnon-Menschen, die sie mit Speer-Schleudern erlegten, in Fallgruben oder über Klippen in Abgründe hetzten, oder durch Feuerjagd in tödliche Hinterhalte trieben. Ihr Muskelfleisch und Knochenmark(!) war für den Allesfresser Mensch wertvolle Nahrung und ihre Felle, Sehnen und Knochen waren wertvolle Rohstoffe zur Herstellung von Kleidungsmitteln, Zelten und Waffen.

Pferde sterben

auch heute, weil Pferdefleisch ein nachgefragtes Nahrungsmittel ist.

Im Jahr 732 erließ Papst Gregor III ein Pferdefleisch-Verbot
a) gegen „heidnische“ Kult-Praktiken der Germanen, oder
b) zur Schonung wertvoller Schlachtrösser.

Sein Verbot galt ausdrücklich nicht auf Island, wo es wohl zu viele arme „Heiden“ - aus Mangel an anderen, ähnlich preiswerten Fleischquellen - vom Übertritt zum Christentum abgehalten hätte.

Der oberste Tierarzt der französischen Armee, Émile Decroix (1821-1901), warb im 19. Jahrhundert für den Verzehr von Pferdefleisch als „Armeleuteessen“ und zur Erlösung alter Kutschpferde.

Heute exportiert der Weltmarktführer USA pro Jahr 50.000 Tonnen Pferdefleisch. Deutschland hat einen jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 100 Gramm, was einem Gesamtverbrauch von etwa 8.000 Tonnen entspricht.
Siehe dazu auch...

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Pferde revolutionierten das Transportwesen

Pferde tragen  

und transportieren seit 6.000 Jahren Menschen und andere Lasten auf ihrem Rücken und erleichtern seitdem Jägern, Sammlern, Bauern und  Händlern das Leben.

Pferde zogen

große Lasten auf Karren, Pflug, Schleife, Schlitten oder Wagen über große Strecken.

Auf besondere Merkmale für unterschiedlichste Nutzungs-Möglichkeiten hin gezüchtet und ausgebildet, erweitern Pferde Handlungsfelder des Menschen und eröffnen ihm neue.

Mit der Erfindung des Kummets (ein ovaler Ring aus Stahl und Leder um den Hals und vor der Pferdeschulter, mit dem die zu ziehende Last optimal vom Pferd aufgenommen werden konnte) wurde die Kraft des Pferdes noch besser nutzbar. Dem entsprechend explodierte danach die Zahl der im Zug eingesetzten Pferde.

Pferde zogen

Wagen zum Transport von Personen (Kutschen), von Waren (Fuhrwerke), Schiffe auf Flüssen, vom Ufer aus (Treideln), und schwere Transportkarren auf Schienen in Bergwerken (Loren)...

Pferde ziehen

in der Forstwirtschaft auch heute noch gefällte Bäume aus dem Bestand (Rückepferde) zu den befahrbaren Wald-Wirtschaftswegen. Sie verdichten den Waldboden nicht so stark wie alle noch so hochdimensioniert bereiften Motorfahrzeuge.

Pferde zogen

in der Landwirtschaft, bis nach dem Zweiten Weltkrieg, Geräte zur Bodenbearbeitung und zum Transport landwirtschaftlicher Produkte, bis Traktoren sie ablösten.

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Pferde revolutionierten das "Kriegswesen"

Pferde trugen

Menschen und deren Waffen nicht nur zu den Orten ihrer Konflikte mit anderen Menschen (Schlachtfeld), sondern auch während des Kampfes.

Pferde zogen

in der Antike wohlhabende, bewaffnete Menschen auf Streitwagen zum Schlachtfeld, damit die dort ausgeruht ankamen und brachten sie nach dem Kampf schnell wieder nachhause.

Als die Streitwagen ihrerseits zu Waffen aufgerüstet wurden, ließen die Krieger sich mit Hilfe angestellter Wagenlenker und ihren Pferden bis aufs Schlachtfeld ziehen. So wurden auch diese zu Schlachtopfern.

Pferde trugen

Horden von Kriegern im Sold machtsüchtiger "Führer" durch ganze Kontinente. Völker, die sie mit Hilfe dieser starken, schnellen und ausdauernden Lebewesen als Transportmittel überrannten, wurden Teil von Weltreichen, die auf diese Weise zusammengeklaut wurden.

Pferde trugen

„Ritter“, bewaffnete Menschen, die unter 20 bis 40 Kilogramm Stahlplatten auf ihrem Rücken saßen, z.B. auch zu Wallfahrten nach Jerusalem (Kreuzzüge). Zum Schutz im Kampf wurden auch die Pferde mit 30 bis 40 Kilogramm Leder- oder Stahlplatten behängt.

Pferde trugen

z.B. bei einem „Deutschen Gestech“ (Turnier, eine Art mittelalterlicher Sportveranstaltung) einen besonders schwer gepanzerten Ritter. Die Pferde waren dabei nur durch eine eiserne Platte, die „Rossstirn“ vor ihrem Kopf geschützt.

Bei einer „geblendeten Rossstirn“ waren auch die Augenlöcher verschlossen, um das Scheuen beim frontalen Zulaufen auf einen Artgenossen zu vermeiden. Da die Pferde so im Wettkampf praktisch blind waren, mussten sie besonders ausgebildet sein.

Pferde starben

millionenfach in zahllosen Kriegen, zuletzt in zwei großen Weltkriegen, weil sie der Stimme ihrer Menschen vertrauten und ihnen in unvorstellbares Grauen folgten.

Pferde trugen

zunächst mit Säbeln, später auch mit Gewehren bewaffnete Menschen, Kavallerie genannt. Motorisierte geländegängige Fahrzeuge, Panzer und Maschinengewehre verdrängten, schon im Ersten, noch mehr im Zweiten Weltkrieg, die Kavallerie aus dem Einsatz im Kampfgeschehen.

Pferde zogen

und transportierten in der Artillerie Kanonen, im Tross Nachschub und Versorgungsgüter, sowie mit Meldereitern auf ihrem Rücken Informationen.

Das Waler Horse stammt aus und hat seinen Namen von New South Wales, einer Provinz im Südosten Australiens. 121.324 Waler Pferde, fast die vollständige seinerzeitige Population, wurden zur Teilnahme am Ersten Weltkrieg eingezogen und nach Europa, Nordafrika, Palestina und Indien verschifft.

Ein einziges Waler Pferd kehrte nach Australien zurück...

Aus einem Gedicht über das Schicksal dieser Pferde:

...
Sie
trugen uns, erschöpft,
blutig und fast verdurstet.
Nie vorwurfsvoll fragend,
kein „wozu?“, kein „warum?“.
Wir fanden Schutz
unter ihren salzverkrusteten Leibern.
Sie vertrauten unserer Stimme,
legten sich nieder und starben
für eine Sache,
die nicht einmal die Menschen
verstanden haben,
die all dies von ihnen verlangten
...

Pferde starben

auch in den beiden Weltkriegen des Zwanzigsten Jahrhunderts noch millionenfach. Allein im deutschen Heer starben im Zweiten Weltkrieg an jedem Tag 865 Pferde, so dass 1945, nach sechs Kriegsjahren fast 1,8 Millionen Pferde tot waren.

England schickte über sechs Millionen Pferde in den Ersten Weltkrieg.

62.000, eins von hundert, kehrten zurück…

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