Doch kein Jeiler Traum,

Ein Albtraum:
Das "
Landgestüt Dillenburg" bleibt bestehen?! ...
ohne Hengste!?!

Auf den ersten Blick könnte man meinen: Esoterisch juristische Absurditäten aus USAsistan, Gelbe wirtschaftsliberale Profit-Geilheit, Grüner politischer Opportunismus, kurz: Die gemeine faktische Realität unterliegt der Kraft und dem Zauber einer Jahrhunderte alten Kultureinrichtung???...
Leider, leider: Denkste!!!

Heisterberg, 18. August 2017
VON KARLHEINZ DAMEROW


Das Landgestüt Dillenburg sollte garnicht geschlossen werden. Die Grüne Ministerin wollte mit dieser Finte nur die touristische Attraktivität des Gestüts-Geländes "beleben".

Priska Hinz vom "Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz" hat sich entschlossen, den Pferden in Dillenburg, nach Jahrzehnten "lebensgefährlicher" Haltung, endlich Auslauf und freie Bewegung zu verschaffen.

Die Hengsthaltung soll aber aufgegeben werden, da Hengste nur einzeln zu halten sind und entsprechend zu viel Platz bräuchten. Außerdem habe die Pferdezucht aus Dillenburg (durch asymmetrische "Kooperation", alias: feindliche Übernahme? des Hessischen Pferdezucht-Verbandes durch den Hannoveraner Verband 2005 und den damit verursachten Verlust eigenständiger Gestaltung regional orientierter Zuchtziele) schon lange an (profitabler?!) Bedeutung verloren. Der Reit- und Fahrbetrieb dürfe aber mit Duldung des Ministeriums aufrechterhalten bleiben.

Welch gottgleich logikfreier Ratschluss.

Per Definition ist die Kernaufgabe eines Gestüts die Zucht. Die Paarung systematisch ausgewählter Hengste und Stuten, unter der Vorgabe konkreter Zuchtziele, also bestimmter angestrebter Merkmals-Kombinationen. Zuchtziele, deren Spektrum per gesellschaftlichem Auftrag von Schockemöhlscher Profitorientierung am Freizeit- oder Sportpferde-Markt, bis zur akademischen Rückzüchtung historischer lokaler Rassen reichen könn(t)en.

Durch die ministerielle Entscheidung: "Keine Hengsthaltung mehr!", ist das Landgestüt Dillenburg de facto Vergangenheit. Spätestens nach dem (hoffentlich!) ehrenvoll gewährten Ableben der derzeitigen Gestütshengste in ihrer vertrauten Umgebung, wird Zucht in Dillenburg nur noch mittels Tiefkühlsperma aus dem Katalog möglich sein. So lange der Vorrat reicht.

Den ohne die Hengste verbleibenden Rest als "Erhaltenes Landgestüt" zu verkaufen, grenzt an Trumpsche Dreistigkeit. Mit den Hengsten verliert Dillenburg den wesentlichen Kern seiner Jahrhunderte alten Pferdekultur. Was übrig bleibt, ist ein Gestüt "to go", eine noch so gut florierende Reit- und Fahrschule in historischen Gebäuden, eine ministerielle Mogelpackung - Pardon - "ohne Eier!" Der "Ponyhof Dillenburg" lässt grüßen und fragen: "Cui bono?, wessen Interessen werden hier bedient?"

Ach ja, die Ministerin wollte mit ihrer Anordnung der Schließung ja eigentlich nur dazu beitragen, das Gestüts-Gelände als touristische Attraktion zu beleben! - bis ein potenter Investor gefunden ist?!? Siehe die Pressemitteilung von Frau Hinz.

Da bleibt einem die Spucke weg. Unvorstellbar, wie schnell eine Grüne Politikerin Trump lernen kann!

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Pressemitteilung
des "Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz"
vom 18.8.2017

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